Ergotherapie als Hirnleistungstraining – Förderung der geistigen Fähigkeiten
Unser ergotherapeutisches Hirnleistungstraining richtet sich an Menschen mit kognitiven Einschränkungen infolge neurologischer oder psychiatrischer Erkrankungen. Ziel ist es, durch gezielte Übungen die Gedächtnisleistung, Konzentrationsfähigkeit und kognitiven Funktionen zu verbessern, um eine möglichst hohe Selbstständigkeit im Alltag zu erhalten.
Anwendungsbereiche des Hirnleistungstrainings
Das Hirnleistungstraining findet Anwendung bei Patientinnen und Patienten mit:
- zerebralen Verletzungen und Erkrankungen des Gehirns, wie Schlaganfall, Hirninfarkt, Parkinson, Multiple Sklerose oder Schädel-Hirn-Trauma
- dementiellen Erkrankungen und degenerativen Abbauprozessen im Gehirn
- psychischen Erkrankungen, beispielsweise Depressionen, Schizophrenie oder Persönlichkeitsstörungen
- Suchtproblematiken (Missbrauch von Drogen, Medikamenten und/oder Alkohol)
Bereiche, die gefördert werden:
- Gedächtnis (oder Lese-Sinnverständnis)
- Konzentration
- Aufmerksamkeit (geteilte Aufmerksamkeit, Daueraufmerksamkeit)
- Ausdauer (physisch und psychisch)
- Räumlich-kognitive und räumlich-konstruktive Fähigkeiten
- Orientierungsfähigkeit (im Ort, Raum, Zeit und Personen)
- Visuelle und auditive Wahrnehmung
- Reaktionsvermögen
- Antrieb
- Entscheidungsfindung
- Problemlösungsfähigkeit
- Erarbeiten von Handlungskompetenzen im Hinblick auf eine persönliche,
- häusliche und berufliche Selbstständigkeit, z. B Training von Alltagsaktivitäten
- Abstraktes Denken
- Entwicklung von Handlungsideen, Handlungsplanung und – Durchführung
Nach ausführlicher Diagnostik hinsichtlich vorhandener und beeinträchtigter Fähigkeiten wird ein individueller Therapieplan mit der Patientin oder dem Patienten aufgestellt.
Methoden des Hirnleistungstrainings
Je nach Befund, Zielsetzung und Motivation der Patientin oder des Patienten bieten wir Hirnleistungstraining über verschiedene Methoden an:
- Haushaltstraining / Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL)
- Handwerkliche Tätigkeiten
- Kognitive Spiele
- Gezielte Computerprogramme
- Spezielle kognitive Übungsprogramme, wie das Neurotraining nach Verena Schweizer, das sich zur Schulung kognitiver Fähigkeiten bei Patientinnen und Patienten nach Hirnschädigungen bewährt hat
Ergotherapie-Hirnleistungstraining bei Demenz
Besonders bei dementiellen Erkrankungen wie Alzheimer oder anderen neurodegenerativen Prozessen kann das Hirnleistungstraining dazu beitragen, verbliebene kognitive Fähigkeiten zu stabilisieren und die geistige Leistungsfähigkeit so lange wie möglich zu erhalten. Hierbei kommen gezielte Methoden zum Einsatz, darunter handwerkliche und alltagspraktische Übungen, kognitive Spiele sowie computergestützte Trainingsverfahren.
Das Training fördert unter anderem:
- Gedächtnis und Merkfähigkeit
- Aufmerksamkeit und Konzentration
- Orientierung in Raum, Zeit und Person
- Problemlösungsstrategien und Entscheidungsfindung
Für das Hirnleistungstraining ist eine ärztliche Verordnung erforderlich. Die Behandlung erfolgt in der Regel in 30-minütigen Einheiten, alternativ können je nach Bedarf sensomotorisch-perzeptive oder psychisch-funktionelle Behandlungen durchgeführt werden.